Letzen Montag brachen wir auf zum „Séminaire d’arrivée“, eine Woche die mich innerlich so tief begeistert hat. Eine Gruppe, die ich so richtig ins Herz geschlossen habe, ich freue mich schon sie wieder zu sehen.
Die Zeit fühlt sich wie eine kleine Ewigkeit, denn es ist so viel passiert, und ich werde meine magischen Momente mit euch teilen. Nicht jeder Moment wird hier seinen Platz finden, denn es gab wohl kaum einen Zeitpunkt in dieser Woche, den ich nicht genossen habe.
Dienstags: Wir starten den Tag mit einer kleinen französisch Einheit, in welcher wir zusammen Activity für Arme spielten (oder Time’s up, wie man des auch immer nennen will). Später redeten wir über unsere Ziele während des Freiwilligendientes und wurden in dreier Gruppen eingeteilt, um diese konkreter zu besprechen. Magischer Moment hier, als Martina (eine italienische Freiwillige) die Dreierigruppenbesprechung begann und uns fragte wie es und geht. An diesem Punkt habe ich Ruhe und Gelassenheit in mir gespürt. Am Abend spielten wir Werwölfe, und der Moment in dem Senem, das Zwinkermädchen, alle Werwölfe mit solch einem Elan aufdeckte bleibt unvergesslich. Später brachten mir ein paar Italiener und Spaniern, das rollende R bei. Diese Trainingseinheit, hatte etwas so chilliges und entspanntes, dass ich nun wieder regelmäßig übe und richtig Bock hab das R zu lernen.
Mittwochs: Den Tag begann wir mit dem „Casino“. Wir wurde in sechs Gruppen aufgeteilt und spielten an verschiedenen Tischen ein klassisches Kartenspiel mit Stichkonzept. Zuerst dachte ich, okay naja, doch dann wanderten nach einer Runde alle Gewinner einen Tisch weiter. Die Neuankömmling an unserem Tisch schien von unserer Art und Weise zu spielen, komplett verwirrt. Sie spielte andere Stiche und checkte nicht warum wer gewann. Dann wurde es mir auf einen Schlag klar und zwar jeder Tisch hatte andere Regeln. Diese Erkenntnis umfasste mein ganzes Ich für einen Moment. Magic Moment. Ebenso die darauffolgende Evaluation über Integration, Verständnis, Toleranz und die verbundenen Gefühle damit.
Am Nachmittag spielten wir „Le Bacc“ (oder so), etwas ähnlich wie Stadt, Land, Fluss nur in Gruppen und an einer großen Tafeln vorne. Ehrgeiz und Zeitdruck erzeugten eine erstaunliche Gruppendynamik. Das ganze Spiel waren wir wie Feuer und am Ende gewannen wir mit einem Punkt Vorsprung. Die Wanderung danach fühlte sich gut an, wieder in der Natur zu sein, sei es auch kurz. An diesem Abend genoss ich die besonders die vielen kleinen und großen Gespräche, die sich hier und dort ergaben über die ganze Woche hinweg. Vor allem die über Philosophie, Moral, Politik, Geschichte und Kultur sind mir in Erinnerung geblieben. Ich genieße Diskussionen, die nicht auf Sieg aus sind, sondern gegenseitige Bereicherung, Hinterfragen der eigenen Wirklichkeit und Sichtweise. Weitaus häufiger und ebenso spannend waren die Gespräche über Sprache und ihre Anomalien.
Auch hatten wir einen wirklich energetisierendes Aufwärmspiel. Einer ist die Schlange und fängt die anderen, jede Maus die er fängt wird auch zur Schlange, aber alle Schlangenteile müssen sich immer an den Händen halten. Die Schlange muss gut zusammenarbeiten, den nur der erste und letzte Teil kann fangen.
Donnerstag: Donnerstag war ein Tag voller Informationen und spannender Diskussionen, doch der Höhepunkt des Tages war der Abend. Wir starteten mit einem Blindtest (Songs erraten aus nur ein paar Sekunden) und danach entwickelte sich es zu einer Karako-Party: Viva La Vida (Marta und Sara tanzend, fantastische Energie), Nur ein Wort, Apache (alle Deutschen gingen einfach ultra ab), Hips dońt lie, California Dreamin‘, Rolling in the Deep and nicht zuletzt House of the Rising Sun. Ich wanderte durch alle Gefühlslagen.
Ich weiß nicht was während dieser Woche in mir passiert ist, aber Teil in mir wünschte sie hätte nie aufgehört. Ich hab mich geborgen gefühlt, und alles war ein großes Spiel, in dem ich gelernt habe. Oder vielleicht ist es andersherum, das ist das Leben und alles andere ist ein Spiel, welches wir spielen. Das Leben, ständig im Moment zu sein. Zukunft und Vergangenheit mal beiseite zu legen. Doch dass funktioniert nur solange man „Eltern“ hat, die über einen hüten. Die Kunst des Lebens besteht dann darin im Moment zu sein, und seine eigenen Eltern zu sein, auf sich aufzupassen. Gleichzeitig auch aufzupassen, dass das innere Kind Gelegenheit zum spielen bekommt. Ich schreibe dieses Blog gerade, weil ich noch nicht ganz bereit bin loszulassen von dieser Woche. Doch ich weiß, dass sie immer existieren wird in ihrer Zeit.
Ich hab euch lieb, Eden
P.S. Ich hatte mein Handy nicht so oft an in dieser Woche, doch werd nun bald all eurer Nachrichten beantworten 🙂
P.S.S. nun folgt ein random Photo Drop (sind gar nicht so viele, weil ich mein Handy kaum benutzt habe)